Meine Meinung und die unserer Hunde

Unsere nahezu quadratisch gebauten Hunde tragen fast ausschliesslich Geschirre (Gstältli genannt) in Norweger Form. Das ist dem Brustblatt Geschirr der Pferde ähnlich. Leider ist diese Form verpönt. Manchmal wurden wir deswegen auch kritisiert. Ich habe dies mit einer Physiotherapeutin besprochen, sie versteht meine Meinung. Das schlimmste sei, falsch angepasste Gstältli.

 

Hier sind meine Erfahrungen und Beobachtungen zu diesem Thema.

 

Wieso kein Halsband?

Sehr oft haben unsere Hunde eine mehr oder weniger lange Schleppleine am Gstältli (und bei schmutziger Strasse auch Mal eine Flexileine), so dass ich unser Rudel schnell an den Strassenrand  führen kann, wenn ein Fahrzeug naht. Schleppleine und Flexileinen sollten wegen möglichen Rucken nicht am Halsband direkt angebracht werden.

 

Wieso diese Form Gstältli?

Für Blanca hatte ich diverse Gstältli durchprobiert. Alle waren ihr zuwider, sie zwickten, drückten das Fell zu stark zusammen, der Kopf ging nicht gut durchs Loch oder sie musste die Pfoten auch noch einfädeln. Nur die Norweger Form kaute sie nicht durch und steckte freiwillig den Kopf durch die grosse Öffnung. Hund entscheidet mit!

 

Ruffy drückte sein Grossenbacher Gstältli auf die Gurgel, so dass er husten musste. Bei einer Nummer grösser schaffte er es, das Vorderbein in die Kopföffnung mit einzufädeln. Aber raus brachte man es fast nicht mehr. Er brachte ein schweres Julius K9 Geschirr mit, das wie ein Sattel auf dem Rücken liegt. Mit dem Norweger war es aber auch ihm am wohlsten.

 

Viele Anny X Gstältli, Grossenbacher und das Trixie Autogeschirr sind nicht der optimalen Grösse anzupassen und der Hund trägt sie nach dem herumtoben quer.

 

Die Gstältli in italienischer Form sind meist nicht verstellbar. Unpraktisch ist es, jeweils die Leine in 2 kleine Ringe einhaken zu müssen.

 

H Gstältli sind oft etwas einschneidend und ungepolstert, verdrehen sich beim anziehen. Haben 2 Schnellverschlüsse zum einklicken.

 

Bei einigen Gstältli ist der Brustkorb eingeengt durch zu weit hinten umgeschnallte Riemen um die Rippen und die beeinträchtigen so die Atmung. Oder es drückt aufs Brustbein wenn der Hund stehen bleibt und Zug gegen vorn auf das Gstältli kommt. (Angsthunde müssen leider solche Gstältli tragen, damit sie nicht raus schlüpfen).

 

Stell dir vor, du montierst 2 bis 3x täglich an bis zu 5 Hunden ihre Geschirre. Beim Norweger kommt jeweils freiwillig ein Kopf in die Öffnung, eine Gurte unten durch, dann einmal klick und fertig.

Der Griff und der Ring in praktischer Grösse erleichtert das Festhalten und Leine einhängen. Auch beim Ausziehen bleibt der Hund mit dem Fell kaum hängen und es ist für alle angenehmer.

 

Alle Gstältli sollten den Hund nicht behindern in der Bewegung (Schulter, Oberarm).

Daher muss das Brustblatt beim Norweger oberhalb des Schultergelenks Anliegen und die Gurte genug Abstand zum Ellenbogen haben. Auch hinter dem Nacken spürt man die oberen Bogen der Schulterblätter. Diese bewegen sich beim Gehen vor und zurück. Darauf sollte auch nichts drücken. Das Norweger liegt bei unseren etwas weiter hinten auf.

Zu bedenken ist, dass der Spitz im Fellvolumen variiert, je nach Jahreszeit. So muss der Gurt ab und zu justiert werden.

 

Wichtig: Lehre deinem Hund nicht an der Leine zu ziehen und es spielt weniger eine Rolle, was er trägt. Lass deinen Hund mitentscheiden. Wenn er ein Halsband oder Geschirr nicht mag, etwas anderes aber gern anzieht, ist eigentlich Sonnenklar was er an bekommt.

 

Ich gebe gern Tipps fürs Belohnungs basierte Leinentraining! Damit es fast egal ist, was dein Hund trägt.

 

Dies ist ein Norweger Gstältli mit auch im längeren Fell gut sichtbarer Leuchtnaht.